15. April 2012
Rekordmeister vs. Rekordmeister
14.200 Berliner, ca. 500 Baden – Württemberger
Eine harte Halbfinalrunde wurde für uns entschieden. Aber nur kurz war die Zeit um wieder Energie zu sammeln, denn wieder hieß es „Finale in der Mutterstadt“, und dann auch noch mit den zwei besten Teams, die Deutschland vorzeigen kann.
Was dieses Finale noch reizvoller macht ist, dass beide Vereine bereits 5 Meisterschaften in der DEL sammelten und es nun um die alleinige Rekordmeisterschaft geht. Aber wenn man alle errungenen Meisterschaften zusammen zählt, steht es 20:6 für Berlin… nur mal so.
Aber jedem ist klar, dass es eine verdammt enge Serie für beide Seiten werden kann.
Beide Teams sind sehr ähnlich aufgestellt, zeigen offensives Eishockey, besitzen starke Goalies und haben einen enormen Rückhalt der Fans.
So viel zu den Fakten. Aber jetzt wollten alle nur noch Taten sehen!
Als Bernd Römer fertig war auf seiner Gitarre rum zu klimpern, donnerte es „DYNAMO – DYNAMO!“, was der Mannschaft sicherlich noch mal einen Motivationsschub gab.
Trotz diesem Donnerschlags zum Anfang war die Stimmung aus der Heimkurve bis kurz vor Ende recht verhalten, was aber auch an dem verdammt aufregendem Spiel lag.
Die Putzkräfte der AaO haben beim zusammen fegen sicherlich den ein oder andere Fingernagel gefunden.
Denn das erste Tor sollte erst im letzten Drittel fallen. Bis dato war es ein Spiel, wie man sich ein Finale vorstellt, mit vielen guten Chancen auf beiden Seiten, aber ebenfalls mit zwei hervorragenden Goalies, die die Pucks von der Linie kratzten.
Die Kurve brauchte immer etwas Zeit bis sie die gewohnte Lautstärke schaffte, aber war nie tot, wie die Seufzer und das auf Schreien bei guten Situationen für die Eisbären zeigten.
So zog es sich bis ins 3.Drittel, als wie aus dem nix doch noch der Puck ins Mannheimer Tor trudelte. Das Schiri-Gespann war sich aber uneinig und wollte nochmal in die Glotze gucken, also abwarten und schon vorfeiern.
Als dann offiziell das Tor gegeben wurde und Christensen der Torschütze war, brachen alle Dämme in der Halle. Die Kurve fand zur alten Stärke zurück und unsere Eisbären liefen einen Angriff nach dem anderen.
Auch durch die vielen Powerplay Situationen haben unsere Jungs profitiert und Regehr schob von der blauen Linie zum 2:0 ein.
Ab diesem Zeitpunkt war wieder Party angesagt im Block 211!
Es war wieder eine unheimliche Lautstärke, es war Bewegung da und jeder hatte ein Grinsen im Gesicht… man hätte denken können, der Pott bleibt in Berlin.
Aber es war erst das erste Spiel von drei, die wir gewinnen müssen. Also genießen und in Mannheim nochmal machen.
Anderes:
Bereits zum letzten Halbfinalspiel zuhause gegen Straubing haben die Verantwortlichen der AaO Emotionen als strafbar angesehen und haben ein OKF (OberKörperFrei)-Verbot ausgesprochen.
Eine offizielle Begründung haben wir bis zum heutigen Tage nicht bekommen, aber inoffiziell wurde die Ästhetik als Grund genannt. Auf gut Deutsch, die Damen und Herren der Arena finden es nicht schick, wenn man pure Emotionen raus lässt und halt sein letztes Hemd dafür opfert.
Da fragen wir uns doch, wie verbohrt muss man sein, um so ein Verbot für die komplette Halle auszusprechen, obwohl man einen nicht so attraktiven Menschen im Werbespot der Saison 2011/2012 sein Hemd zerreißen lässt?
Dieses Verbot wurde von uns natürlich nicht akzeptiert und wurde zum Spielanfang mit einer Tapete kommentiert: „Wir würden gern unser letztes Hemd für euch geben…dürfen aber nicht!“, und recht schnell stand der halbe Block 211 oben ohne da.
Kurz nach dem Spiel wurde uns gesagt, dass dieses Verbot für null und nichtig erklärt ist.
Also Gästefans, Berliner, lasst eure Emotionen nicht kontrollieren und lebt sie so aus wie ihr es für richtig haltet.
Die Verantwortlichen können lenken, was für Schnittchen in der Lounge serviert werden, aber nicht uns!