Lange wurde es erahnt, befürchtet, ersehnt: Am 19. August 2011 trifft der EHC Eisbären Berlin im Rahmen der European Trophy auf die Mannschaft von Red Bull Salzburg.
Für uns entsteht mit dieser Ansetzung (k)eine moralische Zwickmühle – Schreiben wir uns doch sonst den größtmöglichen Support der Eisbären auf die Fahnen, egal wann und wo, erreichen wir spätestens jetzt eine Grenze.
Die Diskussionen um das Engagement des Brausekonzerns begleiten die Sportwelt nun fast eine Dekade lang und niemand, der einen fairen Wettbewerb ohne Ausverkauf von Traditionen verfechtet, kommt an dieser vorbei.
Wir sind uns bewusst, dass erfolgreiches Eishockey heutzutage ohne gönnerhafte Geldgeber kaum noch möglich ist. Auch ist uns bewusst, dass unser EHC ohne den Einstieg der Anschutz Entertainment Group heute wohl in den Niederungen des Lokalsports rumeiern würde.
Dennoch können wir es nicht mit unseren Grundsätzen vereinbaren, bei dieser Ansetzung so zu tun als wäre es ein Spiel wie jedes andere auch.
Das Unternehmen Red Bull zieht seit etlichen Jahren wie moderne Raubritter durch die Welt und erkauft Lizenzen und Spielberechtigungen, teilweise unter größtmöglicher Missachtung traditioneller Sportstandorte. Als Beispiele sollen hier Salzburg (Fußball) und Leipzig (Fußball) ausreichen, ausführlich nachzulesen unter http://www.austria-salzburg.at/geschichte/tod-und-wiederauferstehung/ und http://de.wikipedia.org/wiki/RB_Leipzig.
Dass sich Red Bull nie wirklich vom Vorwurf der illegalen Machenschaften bei den Zusätzen ihres Gebräus befreien konnten, soll hier nur eine Randnotiz sein.
Ob legal oder illegal – Die österreichische Yuppie-Gummibärenbande ist für uns mehr als ein rotes Tuch und wir wollen ums Verrecken keine Bühne für Selbige bieten.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass die breite Masse von unserer Seite platte 08/15 Ultra-Hasstiraden erwartet, während im Block nebenan „Pierre Page, olé olé olé“ abgefeiert wird.
Für uns bleibt logisch betrachtet nur die Konsequenz:
Wir werden dem Spiel gegen RB Salzburg am 19.8. in der Arena am Ostbahnhof nicht beiwohnen.
Stattdessen werden wir uns, wie üblich, vor dem Spiel an den Fanbögen neben der Halle einfinden und statt die Arena zu betreten, ein gemütliches Beisammensein organisieren.
Heißes Grillgut und Kaltgetränke werden in ausreichender Form für einen schmalen Taler vorhanden sein, für Unterhaltung werden diverse DVD’s und (je nach Wetter) das obligatorische Streethockey sorgen.
Alle Erlöse des Abends werden gesammelt und dem EHC Eisbären Juniors e.V. gespendet..
Beim Spiel gegen Bratislava werden wir wie gewohnt im Block 211 Vollgas geben.
Fanatics Ost 2002
im Mai 2011
