Fanatics Ost 2002

17.10. Hannover

Sonst immer nur davon gehört, eine Woche zuvor dagegen demonstriert, jetzt selbst miterlebt:

Nach unserer Ankunft an der Station Expo / Messe entschlossen wir uns spontan, einen Bannermarsch zur Halle durchzuführen. Mit ca. 40-50 Mann legten wir die ca. 800 Meter Fußweg zur Arena zurück.

Anscheinend wurde durch diese Tatsache die Staatsmacht auf den Plan gerufen, welche uns in Sichtweite zur Halle abfing.

Aus einem anfänglich recht entspannten Dialog entwickelte sich in den folgenden 60 Minuten ein Exempel.

War es anfangs noch der Vorwurf einer Ordnungswidrigkeit, da “Pyrotechnik in der Öffentlichkeit nicht genehmigt ist” wurde uns im Verlauf der Zeit eine “Straftat” unterstellt, da die extra ausfindig gemachten “Beweise unter das Sprengstoffgesetz fallen”.

Zu Beginn der Diskussion wurde uns in Aussicht gestellt, dass nach einer Personalienfeststellung unserer beiden Capos als Ansprechpartner ein rechtzeitiges Erscheinen in der Halle möglich ist.

Mit Auftreten des Einsatzleiters (?) änderte sich diese Situation jedoch schlagartig: Der Sachverhalt lautete nun, dass ALLE Anwesenden ihre Personalien abzugeben haben und man diese “Eh bekommen wird. Zur Not mit weiteren Kräften.”

Dass sich selbiger während der Unterhaltung selbst widersprach, wurde durch ihn mit der bekannt arrogant-herablassenden Polizisten-Art abgeschmettert… “Sie wollen 50 Personen wegen 4 Bengalos überprüfen?” “Ja, ich habe es ja nicht gesehen”

Fakt: Eine bislang entspannte Situation wurde durch eine unterschwellige Drohung hochstilisiert, wahrscheinlich auch unter Tolerierung einer Eskalation.

Die Szenerie änderte sich nun minütlich: Weitere Einsatzwagen erschienen an Ort und Stelle und brachten mehr und mehr latent aggressive Kräfte mit sich.

Ein sich immer enger ziehender Ring aus Beamten vermittelte durchgehend eine Drohkulisse.

Verstärkt wurde dieser Eindruck durch einen Polizeihund (ohne Maulkorb) und das Anlegen von Quarzsand-Handschuhen (verboten).

Auf Nachfragen warum das denn nun sein muss bekam man folgenden O-Ton: “Das ist eine polizeiliche Maßnahme. Ob nun der Hund hier ist oder wir die Knüppel schwingen, ist scheißegal.”

Überflüssig zu erwähnen, dass uns während der gesamten Aktion untersagt war, evtl. Notdurften zu verrichten oder uns mit Getränken zu versorgen.

Auch unser mittlerweile eingetroffener Fanbeirat und 2 Vereinsangestellte wurden teils herablassend und rüde abgefrühstückt.

Dass so etwas auf eine Gruppe Jugendlicher, die gerade 5 Stunden Regionalbahnfahrt hinter sich haben, nicht deeskalierend wirkt, muss eigentlich nicht erwähnt werden.

Nachdem nun alle Personalien erfasst wurden und sich alle Anwesenden einer Leibesvisitation unterzogen, konnten wir nach und nach in die Halle gehen, um doch noch das anvisierte Spiel zu sehen.

Fakt:

Wir sehen uns in den Maßnahmen vom 17.10. einem Exempel ausgesetzt.

Die Situation vor dem Expo-Plaza hat innerhalb der Fanszene noch vor dem Spiel Wellen geschlagen und breites Unverständnis für die Maßnahmen der Polizei hervorgerufen.

Dass wir uns aufgrund der bekannten Geschichten anderer Fanszenen mit aller Macht gegen eine Personalienfeststellung gewehrt haben, steht außer Frage, Stichwort “Datei Gewalttäter Sport”.

Niemand (!) kann dafür garantieren, dass unsere Daten mit dem heutigen Tage wieder gelöscht wurden und nicht in dieser willkürlichen Datei landen.

Von unserer Seite kam es während der gesamten Maßnahmen zu keinerlei Auffälligkeiten oder Provokationen.

Unser Dank gilt unserem Fanbeirat, unserem Pressesprecher und unserem Merchandisebeauftragten, dass sie sich durch das provokante Auftreten der “Freunde und Helfer” nicht anstecken ließen.

Danke auch an die Fanszene für den Zuspruch.

WIR WERDEN SIEGEN, UNS NICHT VERBIEGEN

FÜR DEN VERBAND UND DIE POLIZEI.

VERBOT UND LÜGEN WERDEN NICHT GENÜGEN

UM DIE FANSZENE ZU ENTZWEI’N!!!

18. Oktober 2010

Fanatics Ost 2002, Infernos Ost-Berlin 2005 , Black Corner 2007

Categories: Allgemein

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